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AutorenbildFriedrich Witzig

Covid-19 im Lichte chronischer Krankheiten

Aktualisiert: 10. Apr. 2022

Zusammenfassung

Covid-19 ist eine harmlose Erkältungskrankheit. Komplikationen sind nicht dem Virus geschuldet, sondern dem Umstand, dass Covid-19 sich mit anderen Krankheiten vermischt. Die „verlarvte“ Syphilis dient dafür als Modell. In dieser Mischform ist Covid-19 schwer zu behandeln. Nosoden erweisen sich für diese Mischformen als ähnlichste Arzneien.


Das Corona-Virus ist seit über 80 Jahren bei Tieren in Massentierhaltung bekannt, da es Bronchitis bei Geflügel, Gastroenteritis bei Schweinen und Hepatitis und neurologische Störungen bei Mäusen auslöst. Seit 60 Jahren ist es auch bei Menschen als Erreger von Erkältungen nachgewiesen. [6] Corona-Viren werden zu den Zoonosen gezählt, weil sie die Fähigkeit besitzen, die Artgrenze vom Tier zum Menschen zu überspringen. [10]


Die Morbidität und Mortalität der Covid-19-Erkrankung lässt sich nur mit Hilfe von Stichproben sicher errechnen, um so Aussagen zur der von ihr ausgehenden Gefahr machen zu können. Beobachtet wurden Verläufe aller Schweregrade, harmlose Erkältungen, zur Klinikeinweisung nötigende Erkrankungen, bis hin zu Todesfällen. Offensichtlich können bestimmte Umstände, wie Alter und Vorerkrankungen die Akutkrankheit (Corona) in eine chronische (Long Covid) verwandeln.


Chronische Verläufe werden dem Corona-Virus angelastet. Folgerichtig sucht die orthodoxe Medizin ein „antivirales“ Medikament gegen den Erreger, in Analogie dazu die Homöopathie nach dem Genius epidemicus, einer der Covid-19-Krankheit „ähnlichen“ Arznei. Weder der orthodoxen Medizin noch der Homöopathie ist dies gelungen. Weil sie nicht lange und intensiv genug gesucht oder weil sie eine falsche Fährte verfolgt haben?


Die Syphilis, eine einfach zu behandelnde Krankheit, verkompliziert sich, wenn sie mit der „Psora“ eine Verbindung eingeht und „auf diese Weise und durch diese Verbindung“ eine neue Krankheit entsteht, „was man verlarvte, unächte Syphilis“ nennt. [5] Widerfährt Corona-19 das gleiche Schicksal wie der „verlarvten“ Syphilis, weil niemand erkennt, dass diese an und für sich harmlose Krankheit durch Verbindung mit anderen Krankheiten zu einer „unheilbaren“ Krankheit wird?


Wer nun wissen möchte, welche Verbindungen mit dem Corona-Virus Komplikationen erzeugen können, sei auf das Studium aller Infektionskrankheiten verwiesen, die zu chronischen Verläufen neigen. In den Lehrbüchern der Mikrobiologie werden die Infektionen zwar alle abgehandelt, aber die chronischen Verläufe kommen darin zu kurz. Deswegen sei der Leser auf die Materia medica der Nosoden verwiesen. [1,3,7,11,12,13,14]


Noch viel wichtiger, weil heute sehr verbreitet, aber auch unter Homöopathen sträflich vernachlässigt, sind die Arzneikrankheiten, [4,5,8] die sich nach Hahnemann wie chronische Krankheiten verhalten. Als Quellen, um eine Arzneikrankheiten als Verursacherin von Komplikationen eruieren zu können, sind zum einen die UAWs (unerwünschte Arznei-Wirkungen) und die Materia medica „schulmedizinischer“ Medikamente gefragt, die selten in die homöopathische Materia medica aufgenommen wurden. [2]


Sowohl Infektions- als auch Arzneikrankheiten können Jahrzehnte latent im Organismus verweilen und von vielen Auslösern aktiviert werden. Dann beobachtet man, wie die Zeichen und Symptomen von Covid-19 mit denen der bisher latenten Krankheiten zu einem Konglomerat verschmelzen. In Analogie zur Behandlung der Pseudosyphilis [5] hieße Hahnemanns Anweisung: Um diese sogenannte verlarvte Covid-19-Krankheit mit Erfolg zu behandeln, wähle man die derzeit homöopathisch passendste Arznei gegen die Verursacher der Komplikationen.


Wenn also die Covid-19-Krankheit wegen des Zusammenwirkens mit anderen Erregern verkompliziert wird, sind Arzneien, die nach der Symptomenähnlichkeit (Organon § 153 und § 211) gewählt wurden [9], keine homöopathischen, weil diese Mittelwahl nicht auf die Ursache zielt. Daher Hahnemanns Kritik an der bisherigen Homöopathie: „Ihr Anfang war erfolgreich, die Fortsetzung minder günstig, der Ausgang hoffnungslos,“ [5] Arzneien sind nur dann homöopathisch gewählt, wenn sie den Verursachern, die die einfache Covid-19-Krankheit verkomplizieren, ähnlich sind.


Nosoden erweisen sich als die Arzneien, die den Verursachern chronischer Covid-19-Krankheiten im Speziellen und chronischer Krankheiten im Allgemeinen am ähnlichsten sind. Folglich konzentriert sich die Anamnese einer chronischen Krankheit auf alle Umstände, die den Verlauf dieser Krankheit offensichtlich, aber auch kaum wahrnehmbar in einem schleichenden Prozess beeinflussten.


Jede von der orthodoxen Medizin gereichte Arznei, jede Impfung, jede Infektion, jede Umweltnoxe kann eine Krankheit in eine chronische und zusätzlich durch Vermischung in eine verkomplizierte Krankheit verwandeln. Die Weichenstellung dazu kann in der unmittelbaren Vergangenheit, aber auch Jahrzehnte oder Generationen zurückliegen.

Die harmlose Erkältungskrankheit, Covid-19, erscheint nur deswegen so gefährlich, weil sie mit anderen Krankheiten verbunden, schwerwiegende Verläufe nimmt. Die Gefährlichkeit entsteht nicht durch das Corona-Virus und seinen Mutanten, sondern ist dem Umstand geschuldet, dass die Corona-Krankheit, Covid-19, sich mit anderen Krankheiten vermischt und sich so in eine schwer zu behandelnde Krankheit verwandelt. Aus dieser Sichtweise sind alle medizinischen und politischen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Krankheit zu überdenken, um dann neu bewertet und entschieden zu werden.


Friedrich Witzig

Arzt für Allgemeinmedizin, Dipl. Biologe, Homöopath


Literatur

  1. Allen H.C. The Materia Medica of the Nosodes with Provings of the X-Ray. 2nd Indian Edition. Calcutta: Sett Dey & Co. 1942

  2. Arzneimittel-Kursbuch 2007/08. Fakten und Vergleiche für 14.500 Medikamente. Transparenz-Telegramm. Berlin: Arzneimittel-Verlag 2007

  3. Julian O.A. Biothérapiques et Nosodes. Matière médicale Homoeopathique. Paris: Librairie Maloine 1962

  4. Hahnemann Samuel. Die Chronische Krankheiten, ihre eigenthümliche Natur und homöopathische Heilung. 2. Aufl. Dresden und Leipzig: Arnold 1835. Berg: Organon 1983

  5. Hahnemann Samuel. Organon der Heilkunst. Textkritische Ausgabe der 6. Auflage. J.M. Schmidt (Hrsg.) Heidelberg: Haug 1992

  6. Masters Paul S. Perlman Stanley. Coronaviridae. S. 825-858. In Fields Virology. 6th Ed. Philadelphia: Walters Kluwer/Lippincott Williams & Wilkins 2013

  7. Mettler Wolfgang. Die Darmnosoden. Schriftenreihe der Clemens von Bönninghausen-Akademie Band 22. München: Müller & Steinicke 2000

  8. Minder Peter. Gesamtregister zu Hahnemanns Werk. Heidelberg: Haug 2002

  9. Müller Dominik. Behandle deinen Patienten nicht Covid-19! AHZ 266 (2021) Nr. 1, S. 21-38

  10. Quammen David. Spillover. Der tierische Ursprung weltweiter Seuchen. 2. Aufl. München: Pantheon 2020

  11. Petras Christiane. Die Nosodentherapie in der Homöopathie. Hintergrund und praktische Anwendung. 5. Auflage. Eigenverlag 2019

  12. Vermeulen Frans. Monera. Kingdom Bacteria & Viruses. Spectrum Materia Medica Volume 1. Haarlem: Emryss 2005

  13. Vermeulen Frans. Fungi. Kingdom Fungi. Spectrum Materia Medica Volume 2. Haarlem: Emryss 2007

  14. Witzig Friedrich. Die Pathogenese der Herpes Viren. Gerstetten: Gesellschaft für nachhaltige Humanwissenschaften 2019



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